Was Panzer und Luser gemeinsam haben, ist die intensive Beschäftigung mit Linie und Raum; beide verwenden für ihre Objekte Draht bzw. Messing, beide "zeichnen sozusagen im Raum" und doch, so Constantin Luser (*1976): "Das Material, der Arbeitsprozess und die Objekte sind so unterschiedlich wie zwei Handschriften, die andere Buchstaben schreiben."
Diese Gemeinsamkeit und gleichsam auch diese Divergenz macht den Reiz der Ausstellung aus. Während Fritz Panzer (*1945) Alltagsgegenstände in seine transluzenten Objekte verwandelt, schafft Constantin Luser phantasievolle Figuren - fremdartige Gebilde, die im Raum schweben und sich je nach Windstoss bewegen und drehen. So entsteht ein omnidirektionaler Effekt, der mit jedem Blickwinkel ein scheinbar neues Werk präsentiert.
Die Arbeiten von Panzer sind mittels schwarzem Draht in grafischer Straffheit realisiert, Luser verwendet hier Messing, poliert und glatt. Als Gegenstück dient eine aus Beton gegossene Skulptur von Jan Kuck (*1978) - die die Leichtigkeit der beiden österreichischen Positionen aufhebt. Gegossene Flaschen in Kombination mit einem Flüssigseifenspender aus fester Seife - die Skulptur ist massiv, physisch als auch gedanklich, denn die Verbreitung von Mikroplastik in unserer Welt, die Verschmutzung des Wassers, wird hier thematisch aufgegriffen. "SOAP", so der Titel dieser Skulptur.