„Durch die Tuba bin ich draufgekommen, dass Musikinstrumente sehr interessante bildhauerische Medien sind. Die Röhre, die den Ton trägt, kann gleichzeitig auch das Rohr einer Skulptur sein. Das lässt sich vermischen, und so kann man Grenzen aufweichen.“
Lusers wichtigstes Werkzeug ist der Strich. Die Linie, die er zieht, ist fein und genau, sie wird zum Muster, zur Formel, zum Bild, zum Wort, zur Erzählung. Wie ein klarer Gedanken stellt sie Verbindungen her. Es entsteht ein Schaltplan, der Ebenen definiert, Strukturen erarbeitet, Verhältnisse festlegt und Orientierung ermöglicht. Eine Gedankenlandschaft aus Geschichten, Behauptungen, Eindrücken und Assoziationen breitet sich aus. Das Auge folgt der Linie dicht auf den Fersen, lässt sich über Berg und Tal tragen und verliert sich, während sich die Hirnstränge um Übersicht bemühen, um das Ganze im Auge zu behalten. Jeder neue Strich formuliert einen neuen Horizont, ihm eilen Auge und Gedanken zu, sie werden ihn nie erreichen, weil ein anderer sie wegzieht, ein Wort sich in den Weg schiebt und wieder eine Türe sich öffnet. Dahinter droht eine neue Welt, die Stränge des Schaltplans verdrehen sich, die Wahrnehmung wird zum Labyrinth und die Assoziationen galoppieren.
Daniel Baumann
lebt und arbeitet in Wien
geboren 1976 in Graz
1995-1999 Industriedesign, FH Joanneum, Graz
1999-2001 Konzeptuelle Kunst bei Renee Green, Akademie der bildenden Künste, Wien
1999-2004 Visuelle Medien bei Brigitte Kowanz, Universität für Angewandte Kunst, Wien
2021 Dagmar Chobot Skulpturenpreis
2007 Boston Consulting & Belvedere Preis für zeitgenössische Kunst
2006 T-Mobile Atelierstipendium
2005 Paris-Stipendium des Bundeskanzleramtes
2003 Produktionsstipendium der Stadt Graz und Landesstipendium Bildende Kunst
2002 Fred-Adlmüller-Stipendium der Universität für Angewandte Kunst, Wien
2001 Arbeitsstipendium des Bundeskanzleramtes und Flugplatzstipendium Forum Stadtpark, Graz
ARBEITEN IM ÖFFENTLICHEN RAUM (Auswahl)
2022 Demokratietrompete, Fries mit Horn und Waage, Parlament Österreich, Wien
2019 Vom Steigen des Wertes der Zeit, Österreichische Nationalbank, Wien
2018 Stille Post, Post am Rochus, Wien
2016 Gemischter Satz, Bühnenbild Wiener Konzerthaus
2015 Luftgarten, Landeskrankenhaus Graz
2013 Raumbandoneon Tangosaurus, Musiktheater Linz
2010 Molekularorgel, Neue Chemie, Technische Universität Graz
2003 Lichtschreibmaschine, Nordfassade des Telekom-Hochhauses, Graz
2000 rec, Lichtinstallation (mit Nikolaus Gansterer) an der Fassade der Universität für Angewandte Kunst, Wien
-
STAGE BREGENZ 2024
Contemporary Fair / Art / Design 22 - 25 Februar 2024Die STAGE Bregenz ist ein Begegnungsort für ein breites Kunst- und Kulturpublikum und zugleich Bühne für die vielfältigen Wechselwirkungen von künstlerischen Ausdrucksformen. Die Messe findet...Weiterlesen -
AW Luxembourg Art Week 2023
Panzer. Luser. Kuck 10 - 12 November 2023Was Panzer und Luser gemeinsam haben, ist die intensive Beschäftigung mit Linie und Raum; beide verwenden für ihre Objekte Draht bzw. Messing, beide 'zeichnen sozusagen...Weiterlesen -
ART SALON ZÜRICH 2023
Liliane Tomasko. Conrad Jon Godly. Constantin Luser 28 September - 1 Oktober 2023Zürichs neue Kunstmesse Art Salon Zürich konzentriert sich in erster Linie auf die Bedürfnisse von Kunstgalerien, Kunsthändlern und deren Künstlern, um ein nationales und internationales...Weiterlesen