Das Künstlerkollektiv Daryoush Asgar und Elisabeth Gabriel arbeitet zusammen an ihren Themen, arbeitet gemeinsam an ihren Werken und arbeitet gemeinsam am Endergebnis. Ein im wahrsten Sinne des Wortes Gemeinschaftsprojekt.
Dem Betrachter verraten sie nicht, wer welche Hand, wer welchen Schuh und wer welches verlängerte Bein gemalt hat, alles fusioniert zu einem Ganzen: zu einer Handschrift.
Die Ausstellung „Almost Done Almost Ready“ mit der wir skurril und exzellent malerisch ins 2022 starten, zeigt die gesamte Bandbreite der beiden Künstler. Es ist der Versuch der Verschmelzung, der Versuch, Dinge und Menschen miteinander zu kombinieren, eins werden zu lassen und gleichzeitig tritt im Grossformat die Darstellung der Jugendgeneration während der uns allgegenwärtigen Corona-Zeit hervor. Aber doch nur auf den ersten Blick, denn auf den zweiten begegnen wir den sogenannten „Ungereimtheiten“, dem nicht klar Definierbarem. Das Künstlerduo schreibt selber zu den ausgestellten Werken:
„Alfred Jarrys pataphysischem Roman sind Überlegungen zum Bau einer Maschine zur Erforschung der Zeit nachgestellt (- ein Text, der zunächst als separate Abhandlung erschien), die es uns ermöglichen soll, uns von den Auswirkungen der Dauer zu isolieren, des Alterns oder Verjüngens, eine Maschine, die jenen, die sich in sie einschließen, erlaubt, unverändert in der Zeit zu verharren. Diese Maschine bewegt sich nicht selbst durch die Zeit, sondern lässt die Zeit sich durchqueren, ohne von ihr mitgerissen zu werden, „wie eine Fensterscheibe ein Geschoss durchlässt, ohne zu zerspringen (...), ein Organismus ohne Verletzung von einer aseptischen Nadel durchstochen wird.“
Die in der Ausstellung gezeigten Bilder, die sämtlich im Jahr 2021 unter dem Eindruck der Pandemie in relativer Isolation entstanden sind, wollen solche „Zeiterforschungs-Maschinen“ sein, radikal gegenwärtig, mit durchlässigem Narrativ. Komisch. Traurig. Monströs.“
Wir freuen uns sehr mit dieser Ausstellung erneut den Blick auf Malerei zu richten, eine Malerei, die alle Facetten in sich trägt und in ihrer Erscheinung auch das Schmunzeln zulässt. Die Zeit, in welcher diese Arbeiten entstanden sind, war oft humorbefreit und geprägt von Ängsten, nehmen wir also die Malerei Asgar/Gabriels als Geschenk, den eigenen Blick auch differenziert einzusetzen und sich die Verschmelzungen der eigenen Person mit dem liebsten Gegenstand, dem Sessel oder eben auch der Zeit an sich, bewusst zu machen.