Liliane Tomaskos Bilder basieren auf Fotografien und Zeichnungen von ungemachten Betten. Diesen Ausgangspunkt übersetzt die Künstlerin in eine Malerei, die ihre Zeit braucht. Sie arbeitet an mehreren Werken gleichzeitig, tritt zurück, lässt sie ruhen und setzt dann erneut an, Farbe und schnelle Pinselstriche in das schon Vorhandene zu weben.
Seit zirka einem Jahr entstehen neben Arbeiten auf Leinen auch welche auf dem Bildträger Aluminium. Ein Material, das durch die Härte des Untergrunds besticht. Die Acrylfarbe wird mit dem Pinsel aufgetragen, bleibt auf der Oberfläche haften und strahlt kräftig und stark. Die in der bechter kastowsky galerie in Schaan gezeigten Aluminiumbilder sind alle aus einer Serie und weisen die gleichen Formate auf. Diese Arbeiten sind für Liliane Tomasko eine Mischung aus Traum, Interieur und Landschaft in denen stets das Unterbewusste eine wichtige Rolle spielt.
Träume sind für die Schweizerin von jeher ein wichtiger Bezugspunkt und stellen eine Vermischung von Vergangenem und dem Jetzt dar. Sie haben keine Geschichte im herkömmlichen Sinn, aber umso mehr eine sinnliche Qualität. Diese Sinnlichkeit fängt die Künstlerin in ihren Bildern ein.
Als Vorzeichnung dient ihr immer wieder ein Spray, den sie mit Spontanität auf den Bildträger aufträgt. Oft wird die erste Farbschicht in den noch nassen Spray gemalt, das Netz an Spuren verschwindet, wird verdichtet. Kontrolle ist nicht das, was die Werke ausmacht, beziehungsweise woran Liliane Tomasko während des Malens interessiert ist. Ihr Interesse beim Malprozess ist die Balance zwischen eben dieser Kontrolle und all den Bedingungen, Gefühlen und Begebenheiten, die sie während des Entstehens beschäftigen.
Während die Werke auf Leinen oft eine klare Richtung in der Malerei zeigen, sind jene Bilder auf Aluminium in unterschiedlichen Richtungen angelegt, sie sind bewegter, offener und ihrer Sinnlichkeit mitunter auch etwas verworrener.
Liliane Tomasko hat in den letzten Jahren eine klare und stringente Weiterentwicklung in ihrer abstrakten Malerei erfahren. Die nun in Schaan ausgestellten Werke sind 2021 entstanden, eine Zeit, die stark geprägt war, von der weltweiten Lage der Pandemie. Für die Künstlerin war dies jedoch auch eine Zeit, welche eine starke Fokussierung auf ihre Kunst zugelassen hat. Direkt aus ihrem Atelier in New Yorik eingeflogen, strahlen die Bilder eine enorme Stärke, Wärme und auch einen gewissen Mystizismus aus, sie sind, um es in ihren Worten zu sagen: «A sense of a dream»