Martin Schnur (geboren 1964) zählt zu den wichtigsten Vertretern der figurativen Malerei in Österreich. Seine Arbeiten sind in allen grossen Museen vertreten und auch international hat der Künstler mit seinem Werk ein breites Sammlerklientel erreichen können.
Bekannt geworden ist Martin Schnur mit seinen für ihn typischen Bild-in-Bild Motiven. Zwei scheinbar unterschiedliche Bildwelten werden auf einer Leinwand miteinander kombiniert. So kommt es zu verschiedenen Szenerien – die in der heutigen Zeit an die Überschneidung verschiedener Medien denken lässt – und bewirkt beim Betrachter eine Irritation durch das Dargestellte. Malerisch perfekt in Szene gesetzt, bekommen die Bilder so den Charakter eines «Billboards». Kaum ein anderer Maler seiner Generation erreicht diese Qualität des Malauftrages. Als Bildhauer ausgebildet, wendet sich Schnur schnell der Malerei zu und stellt sich fortan der Frage, wie Licht, Spiegelung und Stimmung nur mithilfe von Pinsel und Farbe auf den zweidimensionalen Träger der Leinwand gebracht werden kann.
Zu sehen sein wird unter anderem eine grossformatige Arbeit mit dem Titel «Ihr gegenüber» - in dieser Arbeit spiegelt sich die im Wasser liegende Frau, doch deren Spiegelbild ist nicht sie selbst sondern eine andere Person. Das Thema der Wahrheit und des scheinbar Sichtbaren wird hier zum Hauptthema des Bildes.
Neben dieser grossen Arbeit wird Martin Schnurs Oeuvre aber auch mit seinen kleinformatigen Kupferbildern gezeigt. Kupfer, ein Material, das in der Kunstgeschichte eine lange Tradition hat, fordert den Maler auf eine ganz andere Art und Weise. Die Kupferoberfläche saugt die Farbe nicht auf und muss so schnell und gestisch bemalt werden.